Trichter­brust & Poland­syndrom

Männer - Plastische Chirurgie

Was Sie über das Thema Trichterbrust und Polandsyndrom wissen sollten

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Sowohl die Trichterbrust (Pectus Excavatum), als auch das Polandsyndrom sind in der Regel angeborene Deformierungen im Bereich des Brustkorbes bzw. des großen Brustmuskels. Sie treten wesentlich häufiger bei Männern auf und können mithilfe eines Thoraximplantates operativ korrigiert werden. Bei Frauen kann die Deformierung in Verbindung mit einer Brustasymmetrie auftreten.

Trichterbrust

Ursache für eine Trichterbrust ist die Deformierung des Brustkorbes, bei der eine Einsenkung des Brustbeines vorliegt. In Einzelfällen kann es zu Einschränkungen der Herz- und Lungenfunktion kommen.

Polandsyndrom

Ursächlich für das Polandsyndrom ist eine Fehlbildung des großen Brustmuskels, dieser ist nur teilweise ausgebildet oder fehlt vollständig. Je nach Ausprägung wird das Polandsyndrom in verschiedene Klassifikationen eingeteilt.

Thoraximplantate – individuell für Sie gefertigt

Zur Korrektur der Fehlbildung wird ein anatomisch passgenaues Thoraximplantat angefertigt und eingesetzt. Hierfür wird ein computergestütztes 3D Modell des Brustkorbes auf Grundlage einer Computertomografie erstellt. Innerhalb dieses Modells wird das individuelle Design des Implantates erstellt. Das maßgeschneiderte Implantat wird bei unseren Partnern angefertigt und an uns versandt. Anschließend erfolgt das Einsetzen des Implantates in einer unserer zertifizierten Partner-Kliniken.

Der Eingriff bei der Trichterbrust / beim Polandsyndrom dauert in der Regel eine Stunde und wird in Vollnarkose durchgeführt. Der Klinikaufenthalt nach dem Einsetzen des Thoraximplantates beträgt eine Nacht. Die Ausfallzeit bis zur Arbeitsfähigkeit beträgt ein bis zwei Wochen.

Kurzinfo

OP Dauer 60 min
Narkose/­Anästhesie Vollnarkose
Klinik­aufenthalt 1 - 3 Tage
Nach­behandlung 2 Termine
Arbeits­fähigkeit nach 1 - 2 Wochen
Faden­entfernung -
Gesell­schafts­fähigkeit nach 4 Tagen
Kontroll­unter­suchungen nach 1 Woche, 2 Wochen, 4 Wochen
Einzigartige Beratung:
Vorher--nachher-Visualisierung mittels 3D-Simulationssoftware
Lebenslange Garantie auf die Implantate durch den Hersteller
OP nur in zertifizierten Krankenhäusern - rund um die Uhr Überwachung
Durchführung der Operation in Vollnarkose
Verwendung von selbstauflösenden Fäden, nur Fadenkappung (Enden werden gekappt)

Experten-Interview

mit Dr. Timo Bartels

Der Einsatz von Thorax-Implantaten

Maßgeschneiderte 3D-Implantate zur ästhetischen Korrektur der Trichterbrust oder dem Poland-Syndrom

„Im Gegensatz zu Brustimplantaten besteht bei Thorax-Implantaten kein Risiko einer Kapselfibrose.“ Dr. Timo Bartels

Bei der Trichterbrust und bei dem Poland-Syndrom handelt es sich um seltene, meist angeborene Fehlbildungen des Brustkorbes beziehungsweise des Brustmuskels. Durch den Einsatz von 3D-Thorax-Implantaten können diese Deformierungen ästhetisch und individuell korrigiert werden. Wann eine ästhetische Korrektur sinnvoll ist, wann thoraxchirurgisch eingegriffen werden sollte und welche Vorteile das CT-gestützte Erstellen von 3D-Thorax-Implantaten für die Patienten hat, erklärt uns Dr. Timo Bartels im myBody-Expertengespräch.

myBody: Dr. Timo Bartels, wie viele Menschen sind von einer Trichterbrust oder dem Poland-Syndrom betroffen?

Dr. Timo Bartels: Beide Fehlbildungen gelten als selten – die Häufigkeit liegt bei der Trichterbrust bei etwa 1:1000, bei dem noch selteneren Poland-Syndrom hingegen bei 1:20.000 bis 1:30.000. Der genaue Ursprung der Deformierung ist medizinisch noch nicht geklärt – man geht jedoch in beiden Fällen von einer genetischen Punktmutation aus. Auch familiäre Häufungen können vereinzelt auftreten. Männer sind sowohl von der Trichterbrust als auch vom Poland-Syndrom häufiger betroffen als Frauen. Bei der Trichterbrust weist der Brustkorb, aufgrund einer Entwicklungsstörung, eine Vertiefung im Bereich des Brustbeines auf. Bei einer starken Ausprägung kann die Herz- und Lungenfunktion beeinträchtigt sein. Beim Poland-Syndrom handelt es sich wiederum um eine komplexe und asymmetrische Fehlbildung, welche sich im Brustkorbbereich durch das teilweise oder vollständige Fehlen des großen Brustmuskels auszeichnet. Wenn Frauen betroffen sind, kann diese Deformierung auch zu einer Brustasymmetrie führen.

myBody: Bei welchen Ausprägungen kommen Thorax-Implantate in Frage und wann muss thoraxchirurgisch operiert werden?

Dr. Timo Bartels: Zunächst ist es wichtig zu verstehen, dass die Einlage eines Implantates keine funktionale Verbesserung des Syndroms hinsichtlich der Herz- oder Lungenfunktion bewirkt. Es wird also nicht die Funktion an sich, sondern die Ästhetik behandelt. Dies kann dem Patienten im Alltag ein besseres Körpergefühl vermitteln sowie einer Stigmatisierung von außen vorbeugen. Die Sinnhaftigkeit einer solchen, rein ästhetischen Korrektur stößt jedoch an ihre Grenzen, sobald die Vertiefung so stark ausgeprägt ist, dass gravierende Einschränkungen für Lungen- und Herzfunktion bestehen. In diesem Fall ist eine thoraxchirurgische Behandlung notwendig, um eine Verbesserung der eingeschränkten Funktion zu bewirken. Dies kann erreicht werden, indem man zum Beispiel Titanbügel hinter den Rippen einsetzt, um die Rippen und das Brustbein nach vorne zu biegen. Diese Bügel bleiben für mindestens zwei Jahre im Körper des Patienten und verschaffen Herz und Lunge mehr Platz. Aufgrund des aufwändigen und risikohaften Eingriffs für Herz und Lunge, ist dieser nur dann sinnhaft, wenn starke funktionale Beeinträchtigungen bestehen. Bei normaler Belastbarkeit hingegen ist das rein ästhetische Einlegen eines Implantates nicht nur der kleinere und risikoärmere Eingriff, sondern auch der, der ein besseres kosmetisches Ergebnis liefert!

myBody: Wie lange gibt es das Verfahren der Korrektur mit 3D-Thorax-Implantaten bereits?

Dr. Timo Bartels: Die Korrektur mit Thorax-Implantaten gibt es an sich schon seit 20 Jahren. Es gibt jedoch weltweit wenige Ärzte, die dieses Verfahren CT-geplant durchführen. Früher hat man die Implantate via Gipsabdruck hergestellt – dies ist nach dem heutigen Standard aber ein minderwertiges Verfahren, da sich nicht die eigentliche Deformität des Thorax ausformen lässt, sondern lediglich ein Abdruck der äußeren Kontur erstellt wird. Dieser äußere Abdruck ist zur individuellen Herstellung eines Thorax-Implantates ungeeignet. Bei dem computergestützten Verfahren wird hingegen mithilfe der Computertomographie (CT) ein dreidimensionales (3D) Modell des Brustkorbs erstellt. In diesem Modell lässt sich ein individuelles Design des Thorax-Implantats erstellen, das für den Patienten anatomisch maßangefertigt ist. Dieses einmalige Verfahren wird derzeit nur von einem Hersteller in Frankreich durchgeführt.

myBody: Kann jeder plastische Chirurg diesen Eingriff durchführen?

Dr. Timo Bartels: Nein, auch als Plastischer Chirurg braucht man für diesen Eingriff eine spezielle Ausbildung und Schulung durch Experten. Ich selbst gehöre in Deutschland zu denjenigen, die direkt vom Gründer, Prof. Jean-Pierre Chavoin, in Frankreich ausgebildet wurden. Die Hanse Aesthetic ist eine von 12 Praxen in Deutschland, die diesen Eingriff anbieten.

myBody: Müssen die Implantate eigentlich irgendwann mal gewechselt werden?

Dr. Timo Bartels: Nein, die Implantate müssen nie gewechselt werden. Im Gegensatz zu Brustimplantaten besteht auch kein Risiko einer Kapselfibrose. Da es sich um Vollsilikon-Implantate und damit feste Implantate handelt, können diese problemlos ein Leben lang im Körper verbleiben.

myBody: Ab welchem Alter kommen Thorax-Implantate in Frage?

Dr. Timo Bartels: Das früheste Alter für eine solche Korrektur liegt bei 16 Jahren und kann auch nur in Absprache mit den Eltern durchgeführt werden. Außerdem muss das Längenwachstum des jungen Patienten bereits abgeschlossen sein.

myBody: Was passiert, wenn ich später im Leben mal eine Herz-OP brauche? Gibt es dann Probleme?

Dr. Timo Bartels: Wenn durch Alterserscheinungen das Legen eines Bypasses notwendig wird, kann dies unkompliziert erfolgen. Sollte die Eröffnung des Brustbeines notwendig sein, so steht dem auch mit dem Implantat nicht im Wege.

myBody: Wie lange dauert der Eingriff und wann ist man wieder belastbar?

Dr. Timo Bartels: Wird der Eingriff von einem Experten vorgenommen, dauert dieser in der Regel etwa 45 Minuten. Nach einer Nacht Klinikaufenthalt kann der Patient wieder in seinen Alltag entlassen werden und kann nach einer Woche körperlich weniger anstrengende Tätigkeiten, wie etwa Büroarbeit, wieder aufnehmen. Bei einem körperlich stark belastenden Beruf (Baustelle, Tiefbau) muss man jedoch von einer deutlich längeren Ausfallzeit von bis zu drei Monaten rechnen. Auch die sportliche Vollbelastbarkeit ist nach drei Monaten wieder hergestellt.

myBody: Mit welchen Kosten muss man ca. rechnen?

Dr. Timo Bartels: Je nach Implantatgröße schwanken die Kosten der zertifizierten Maßanfertigung des Implantats zwischen 3.200 bis 3.500 Euro. Hinzu kommen die Kosten für den operierenden Arzt und für die Klinik von etwa 4.000 bis 5.000 Euro, sodass man mit Gesamtkosten von 7.500 bis 8.500 Euro rechnen muss.

 

Quelle: My Body®

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